Vortrag von Claudia Cendales Paredes
Die Kunsthistorikerin Claudia Cendales Paredes (Bogotá/München)
Lateinamerika in Kassel? Ein Blick auf die documenta Ausstellungen der 1960er Jahre
24. April
19 Uhr
Fridericianum, Veranstaltungssaal
Auch wenn lateinamerikanische Künstler*innen bei den ersten documenta Ausstellungen noch eine Ausnahme bildeten, zeigten einige Akteure der deutschen Kunstwelt großes Interesse an südamerikanischer Kunst. Neben Arnold Bode, der in den 1960er Jahren abseits seines Wirkens in Kassel auch als Fachgutachter der Biennale von São Paulo aktiv war, ist in diesem Zusammenhang der lange Zeit in Baden-Baden, Nürnberg und Caracas (Venezuela) tätige Museumsdirektor Dietrich Mahlow hervorzuheben. Zu den wiederholt vorgeschlagenen und in Kassel ausgestellten Repräsentant*innen der Kunst Südamerikas zählen der Venezolaner Jesús Rafael Soto, der Brasilianer Sergio de Camargo und der Kolumbianer Fernando Botero, der in Deutschland von der Münchener Galerie Buchholz vertreten wurde.
In ihrem Vortrag wirft Cendales Paredes ein Schlaglicht auf die Netzwerke lateinamerikanischer Kunst in Deutschland. Über zentrale Akteure, Orte und Institutionen werden Verbindungen zur documenta in Kassel greifbar.
Claudia Cendales Paredes (Bogotá/München) ist promovierte Kunsthistorikerin (TU Berlin). Von Juni bis November 2023 forschte sie als Goethe Fellow im documenta archiv zur Rolle lateinamerikanischer Künstler*innen im Diskurs der 1950er und -60er Jahre sowie über ihre Repräsentanz bei den ersten documenta Ausstellungen. Ihre Forschungsergebnisse stellte sie im Rahmen der Tagung "IN | OUT: Kanonisierungsprozesse moderner Kunst und die erste documenta" erstmals öffentlich vor (30.11. - 2.12.2023, organisiert durch das documenta archiv). Aktuell ist sie Fellow am Käte Hamburger Research Centre Dis:connectivity in Processes of Globalisation (global dis:connect), gefördert vom BMBF, an der LMU München.
Organisation und Moderation: Dr. Sebastian Borkhardt