Anlässlich des Beuys-Jubiläums kuratiert das documenta archiv als Gast der Museumslandschaft Hessen Kassel in den Räumen der Neuen Galerie eine Studioausstellung über den Fotografen Dieter Schwerdtle (1952-2009). Bis heute prägen Schwerdtles Fotos der Aktion 7000 Eichen aus dem Jahr 1982 das kollektive Beuys-Bild. Im Zentrum der Präsentation stehen, neben der Künstlerfigur Joseph Beuys und dessen Kasseler Aktionen, auch weitere bislang weniger bekannte Werkgruppen, darunter Ansichten der documenta Ausstellungen 5 bis 11 mit überraschenden, mitunter verborgenen Perspektiven eigentlich bekannter Kunstwerke.

 

Schwerdtle hatte Fotografie bei Floris M. Neusüß an der Kunsthochschule Kassel studiert und arbeitete – u.a. im Auftrag der Zeitschrift Kunstforum International – seit 1981 in der Künstler- und Kulturszene der Stadt als Dokumentarfotograf. Er verglich die Arbeit am fotografischen Porträt gern mit dem Führen eines Gesprächs. Die Intimität des Blicks, das Gespür für sein Gegenüber verbanden sich mit einem spielerischen Zugang zur artifiziellen Pose. Das gilt für Aufnahmen von documenta-Künstlern wie Richard Serra, Jonathan Borofsky oder Ilya Kabakov ebenso wie für andere Porträtserien. Die Ausstellung würdigt die bislang wenig bekannte Position dokumentarischer Künstlerfotografie mit Arbeiten aus dem Schwerdtle-Nachlass des documenta archivs.

 

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