Alexia Pooth, Exhibition Politics. Die documenta und die DDR, Kerber 2024 (im Handel ab dem 19. Februar 2024)

 

Eine Kooperation des documenta archivs mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden (HAIT).

 

Als Neuerscheinung in unserer Schriftenreihe präsentieren wir am 21. Februar den Band „Exhibition Politics. Die documenta und die DDR“ von Alexia Pooth. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum Podiumsgespräch mit der Autorin und dem Kunstkritiker Eduard Beaucamp ein.

am 21. Februar 2024
um 19 Uhr
in der Rotunde des Fridericianums

Eintritt frei


Der ostdeutsche Kunstkritiker Lothar Lang bezeichnete die documenta 1959 als „Monsterschau“ –  ein Urteil, das die kulturpolitischen Spannungen zwischen den beiden deutschen Staaten spiegelt. Welches Bild machten sich Künstler*innen und Kulturfunktionär*innen in Ost-Berlin, Dresden oder Rostock von der documenta und wie schauten umgekehrt die kuratorischen Teams auf die DDR? In ihrer Studie Exhibition Politics. Die documenta und die DDR rekonstruiert Alexia Pooth dieses besondere Kapitel Kasseler Ausstellungsgeschichte. Die Autorin zeichnet eine Rezeptions- und Wahrnehmungsgeschichte nach, in der es trotz politischer Frontstellungen immer auch Austausch gab. Der inhaltliche Bogen reicht von der Gründung der documenta 1955 bis zu Catherine Davids documenta 10 im Jahr 1997.



Neben historischen Analysen bietet der Band eine vielseitige Zusammenstellung von Dokumenten, Künstler*innenportraits und Bilderstrecken. Zeitzeug*inneninterviews mit Eduard Beaucamp, Gudrun Brüne-Heisig, Gabi Dolff-Bonekämper, Hans Eichel, Achim Freyer, Klaus Honnef, Gabriela Ivan, Jürgen Schweinebraden und Volker Stelzmann machen ihn zu einem kurzweiligen Lesebuch.


Biografien:
Eduard Beaucamp, geboren 1937 in Aachen, besuchte schon als Schüler 1955 die documenta. Nach einem Studium der Literatur- und Kunstgeschichte sowie der Philosophie übernahm er 1966 die Leitung des Kunstressorts der FAZ. Die documenta hatte er dabei stets im Blick, aber nicht nur, denn bereits 1968 lernte er in Leipzig den Maler Werner Tübke kennen, für dessen Kunst und die Kunst von Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer er sich in der Bundesrepublik früh einsetzte. Die Leipziger Schule ist ihm bis heute ein Anliegen: Beaucamp, der regelmäßig die DDR besuchte, hat in den letzten Jahren zahlreiche Bücher herausgegeben, darunter, in Zusammenarbeit mit Annika Michalski, Tübkes Tagebücher.


Alexia Pooth ist assoziierte Wissenschaftlerin am documenta archiv und am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden (HAIT). Seit 2023 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Raum- und Autorschaftstheorien, Landschaftlichkeit und visueller Kultur. Nach mehrjähriger Mitarbeit an der Stiftung Bauhaus in Dessau arbeitete sie von 2019 bis 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Museum in Berlin an der Konzeption und Realisierung der Ausstellung „documenta. Politik und Kunst“.