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Der Kölner Künstler und documenta Teilnehmer Walter Dahn ist am 7. November 2024 im Alter von 70 Jahren gestorben. Bekannt wurde er anfang der 1980er Jahre als Mitglied der Kölner Künstlergemeinschaft "Mülheimer Freiheit".

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A Situated Archive of the Old Boys Network and its Discontents. Talk mit Cornelia Sollfrank

2.9.2021

Explorative Talk #1

 

Donnerstag, 02. September 2021, 17.00 Uhr

 

Ort: ruruHaus, Obere Königsstraße 43, 34117 Kassel

 

Eintritt frei

 

Exploratives Gespräch mit der Künstlerin/Forscherin und Pionierin des Cyberfeminismus Cornelia Sollfrank über die Schaffung eines Archivs des Old Boys Network (1997-2001).

 

obn_archive ist ein Projekt der documenta studies an der Kunsthochschule Kassel in Zusammenarbeit mit dem documenta archiv.

 

COVID-19-Hinweis*

© documenta archiv / Foto: Nicolas Wefers

ruruHaus in der Oberen Königsstraße 43

Das documenta archiv arbeitet gemeinsam mit dem Team von ruangrupa, der künstlerischen Leitung der documenta fifteen, der Kuratorin Frederikke Hansen und dem künstlerischen Redakteur Erick Beltran an dem Projekt "Manual for the Dying".

 

Mit dem Nachlass einer sterbenden oder verstorbenen Künstler*in oder einer aufgelösten Künstler*innengruppe betraut zu werden, kann eine überwältigende Aufgabe sein, vor allem, wenn das Werk nicht identifiziert, registriert und archiviert wurde, um dieses "Nachleben" vorzubereiten, sei es durch die Künstler*in selbst oder das Unterstützungssystem, das die Person oder das Kollektiv umgibt. Andere Künstler*innen, die wissen, dass sie bald sterben werden, wissen nicht, wie sie ihr Erbe für die Nachwelt verfügbar machen können, weil sie zu Lebzeiten kein Interesse und keine Unterstützung finden. Viele derjenigen, die schließlich die Verantwortung für den Nachlass übernehmen, sind nicht für die speziellen Aufgaben des Auffindens, Bewahrens und Zugänglichmachens für die Öffentlichkeit gerüstet.

 

Ausgehend von einer Zusammenarbeit mit dem documenta archiv und einer Reihe von Sondierungsgesprächen und Workshops zur Vorbereitung auf den eigenen Tod bzw. zur Nachlasspflege soll eine Publikation als praktischer Leitfaden für sterbende Künstler*innen und Hinterbliebene dienen. Das Ergebnis des Handbuchs könnte ein kleines Buch sein, zusammen mit einer Podcast-Reihe, einer Reihe von Broschüren oder einem klassischen Handbuch zu praktischen Fragen der (Selbst-)Archivierung und Nachlassplanung einerseits und andererseits Diskussionen über Interessen und Ethik von institutionellen und kommerziellen Akteur*innen und Forscher*innen, dekolonisierende statt bevormundende Ansätze usw.

 

Die Künstlerin Cornelia Sollfrank wird im Rahmen der Kasseler Museumswoche KW 35 im ruruHaus über das OBN-Archiv und die Pläne zu dessen Aufarbeitung, Erschließung und zukünftiger Lagerung sprechen und damit die Reihe der explorativen Gespräche eröffnen. Sollfrank ist eine Pionierin des Cyberfeminismus in den 1990er Jahren, Mitbegründerin von OBN (Old Boys Network) im Jahr 1997 und Teilnehmerin der documenta 10 im Rahmen von Hybrid Workspace.

© Old Boys Network
© Old Boys Network
© Old Boys Network

Das Old Boys Network bezeichnete sich selbst als "die erste internationale cyberfeministische Allianz". Das verbindende Element des 1997 gegründeten Netzwerks war der Begriff "Cyberfeminismus". Das formulierte Anliegen der Organisation, die im Hybrid WorkSpace der documenta x aus der Taufe gehoben wurde, war es, "Räume zu schaffen, in denen Cyberfeminist*innen forschen, experimentieren, kommunizieren und agieren können. Dazu gehören virtuelle Räume wie der cyberfeministische Server und die Mailingliste <oldboys>, aber auch temporäre Treffen wie Workshops und internationale Konferenzen. Alle Aktivitäten haben den Zweck, eine kontextualisierte Präsenz für verschiedene künstlerische, theoretische und politische Formulierungen im Zusammenhang mit dem Cyberfeminismus zu schaffen. Manchmal geheimnisvoll, manchmal transparent, setzt OBN eine Agenda für Kommunikation, Intervention und Produktion. (www.obn.org)

 

Eine Gruppe von Enthusiast*innen [https://obn-archive.multiplace.org/doku.php/background] arbeitet derzeit an der Schaffung eines lebendigen Archivs dieser Selbstorganisationsarbeit, um es für nachfolgende Forschung, Kunst und Aktivismus zugänglich zu machen und sich gleichzeitig den Herausforderungen des kollektiven und prozessualen Charakters von OBN zu stellen. Das angestrebte Ziel ist es, ein offenes und mehrsprachiges Archiv der cyberfeministischen Allianz zu schaffen, eine Infrastruktur, die es ermöglicht, den Cyberfeminismus, seinen Geist, seine Ziele und seine Ausdrucksformen in Theorie, Kunst und visueller Kultur zu erforschen und im weiteren Sinne den Geist der frühen Internetkultur zu verstehen. Die Leitprinzipien für den Archivierungsprozess beruhen auf einem Konzept, das das OBN selbst für seine Arbeit vorgeschlagen hat: "Der Modus ist die Botschaft. Der Code ist das Kollektiv."

 

In einer Zeit, in der digital vernetzte Technologien den Alltag in ungeahnter Dichte durchdrungen haben, zeigt das erneute Interesse an früher feministischer Technikkritik die Relevanz von OBN als wichtige Inspiration für die Entwicklung zeitgenössischer Formen machtkritischer Ansätze zur Technik.

*COVID-​19-Hinweis

Der Zutritt zu den Räumlichkeiten des ruruHaus ist nur mit Genesenen-, Impfnachweis oder aktuellem Negativtest, der nicht älter als 24 Stunden ist, möglich (3G-Regel).

 

Die Veranstaltung findet unter Berücksichtigung aktuell geltender Hygienerichtlinien statt. Es gilt eine grundsätzliche Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase im gesamten Innenbereich. Zur Nachverfolgung einer möglichen Infektionskette werden die Daten der Besucher*innen aufgenommen. Es gilt die Datenschutzverordnung.