Kassel-21 / Social Sculpture Lab
Das Kassel-21 / Social Sculpture Lab holt Joseph Beuys’ Soziale Plastik in die Gegenwart. Entwickelt von der Künstlerin Shelley Sacks für das documenta archiv, die Museumslandschaft Hessen Kassel / Neue Galerie und die Stadt Kassel, versteht es sich als ein globales Labor, das den Besucher*innen die Möglichkeit bietet, sich mit Beuys‘ erweitertem Kunstbegriff auseinanderzusetzen und ihn mit neuen Inhalten zu füllen. In Zeiten der Klimakrise, globaler Antagonismen und wachsender sozialer Ungleichheit möchte das Kassel-21 / Social Sculpture Lab eine Plattform für Fragen und Anregungen sein, wie eine gemeinsame, humane und ökologisch tragfähige Zukunft aussehen kann. Der „Survival Room“ in der Neuen Galerie dient dabei als eine Basis.
In partizipativen „verbindenden Praktiken“, Seminargesprächen und „Calls“ wird diesen Fragestellungen online und vor Ort in Kassel nachgegangen. Daran beteiligt sind das Erdforum, FRAMETALKS, Feld der Begegnung, Landing Strip for Souls und New Eyes for the World. Auch wenn diese „Enquiry Labs“ sich mit jeweils eigenen Problemne mit unterschiedlichen Methoden widmen, bringen sie Menschen in der Denkfigur der Sozialen Plastik zusammen und behandeln zentrale Fragen wie: Welche Art von Zukunft wollen wir? Wie müssen sich unsere Narrative, unsere Denk- und Verhaltensweisen, verändern, um Leid zu vermeiden? Wie können die gewonnenen Einsichten und Praktiken zur Überwindung von Rassismus, Faschismus und der Ausbeutung der Erde, des Lebens und der Menschen untereinander beitragen?
Shelley Sacks ist eine universell arbeitende Künstlerin, die die Idee der Sozialen Plastik in Gestalt verbindender Praktiken weiterentwickelt hat. Sie wirkte über ein Jahrzehnt mit Joseph Beuys im Kontext seiner „Free International University“ (FIU) zusammen und engagierte sich im südafrikanischen Befreiungskampf für demokratische Prozesse, Kooperativen und nicht-formale Bildung. 1997 nahm sie eine Professur für interdisziplinäre Kunst und Soziale Plastik an der Oxford Brookes University an und gründete die „Social Sculpture Research Unit“.